Mittwoch, 25. Januar 2006

Kindheitserinnerungen

Hallo ihr Lieben!

Ich habe letztens beim aufräumen meine alten Kinderbücher gefunden und kam danach auch nicht viel weiter mit dem Aufräumen, weil ich damit beschäftigt war mir diese ganzen kleinen Bücher durchzulesen. Mir viel auf, dass hinter vielen Geschichten ein richtiger Sinn steckt, den man damals als Kind noch gar nicht erkannte. So auch bei dem Buch, was früher am liebsten vor dem Einschlafen hörte. Kennt ihr „Der kleine Häwelmann“ von Theodor Storm? Für alle, die ihnen nicht kennen und natürlich auch für diejenigen, die diese Geschichte als Kind genauso liebten wie ich, habe ich sie noch einmal aufgeschrieben. Also….

Es war einmal ein kleiner Junge, der hieß Häwelmann. Nachts und auch nachmittags, wenn er müde war, schlief er in einem Rollenbett. Wenn er aber nicht müde war, musste seine Mutter ihn darin in der Stube herumfahren, und davon konnte er nie genug bekommen.
Eines Nachts nun lag Häwelmann in seinem Rollenbett und konnte nicht einschlafen. Seine Mutter aber schlief schon lange neben ihm in ihrem Bett. „Mutter“, rief der kleine Häwelmann, „ich will fahren!“ Da ergriff die Mutter im Schlaf Häwelmanns Bett und rollte es hin und her. Doch schließlich schlief sie ganz fest ein.
Als dann der gute, alte Mond zum Fenster hereinschaute, traute er seinen Augen nicht:
Da lag der kleine Häwelmann mit offenen Augen in seinem Rollenbett und hielt ein Beinchen wie einen Mastbaum in die Höhe. Er hatte sein Hemdchen wie ein Segel an seiner kleinen Zehe aufgehängt. Nun nahm er einen Hemdzipfel in jede Hand und fing an, mit beiden Backen zu blasen. Ganz allmählich setzte sich das Rollenbett in Bewegung: Es rollte über den Fußboden, dann die Wand wieder hinunter. „Mehr, mehr!“ schrei der Häwelmann. Wieder blies er seine Backen auf, und wieder ging es kopfüber und kopfunter.
Als er die Reise dreimal gemacht hatte, guckte der Mond ihm plötzlich ins Gesicht. „Junge“, sagte er, hast du noch nicht genug?“ – „Nein!“ schrie der kleine Häwelmann, „mehr, mehr! Ich will durch die Stadt fahren! Mach mir die Tür auf!“- „Das kann ich nicht“, sagte der Mond. Aber er ließ einen langen Strahl durch das Schlüsselloch fallen. Und darauf fuhr der kleine Häwelmann zum Hause hinaus.
Auf der Straße war´s ganz still und einsam. Nirgends war ein Mensch zu sehen. Und Häwelmanns Rollenbett rasselte ordentlich auf den Pflastersteinen. Straßauf, straßab fuhr Häwelmann, und der gute Mond ging immer neben ihm und leuchtete. Plötzlich krähte auf dem Kirchturm der goldene Hahn. „Was machst du da?“ rief Häwelmann hinauf. „Ich krähe zum ersten Mal!“ rief der goldene Hahn herunter. „Wenn ich zum dritten Mal krähe, wacht der erste Mensch auf.“ – „Das dauert mir zu lange“, sagte Häwelmann, „ich will in den Wald fahren. Alle Tiere sollen mich sehen!“
„Junge“, sagte der gute, alte Mond, „hast du noch nicht genug?“ – „Nein!“ schrie Häwelmann, „mehr, mehr! Leuchte, alter Mond, leuchte!“ Und dann blies er die Backen auf, und der gute alte Mond leuchtete. Und so fuhren sie zum Stadttor hinaus und übers Feld in den dunklen Wald hinein.
Im Wald war es still und einsam. Die Tiere waren nicht zu sehen, weder Hirsche, noch Hasen, nicht einmal die kleinen Mäuse. So fuhren sie immer weiter, bergauf, berab, und der mond leuchtete in alle Büsche.
Keines der Waldtiere ließ sich blicken. Nur eine Katze saß oben im Eichbaum und funkelte mit den Augen. Da hielten sie an. „Das ist der kleine Hinz“, sagte der Häwelmann, „ich kenne ihn gut.“
Und als sie weiterfuhren, sprang die kleine Katze von Baum zu Baum. „Wo sind denn die anderen Tiere?“ fragte der kleine Häwelmann. „Die schlafen“, sagte die kleine Katze. „Hör nur, wie sie schnarchen!“ – „Junge“, sagte der alte Mond, „hast du noch nicht genug?“ – „Nein!“ schrie Häwelmann, „mehr, mehr! Leuchte, alter Mond, leuchte!“ Schon blies er wieder die Backen auf, und der gute alte Mond leuchtete. Und so fuhren sie bis ans Ende der Welt, und dann geradewegs in den Himmel hinein.
Hier war es lustig! Alle Sterne waren wach. Sie hatten die Augen auf und funkelten, dass der ganze Himmel blitzte. „Platz da!“ schrie Häwelmann und fuhr in den Sternenhimmel hinein, dass einige Sterne vor Angst vom Himmel fielen. „Junge“, sagte der gute, alte Mond, „hast du noch nicht genug?“ „Nein!“ schrie Häwelmann, „mehr, mehr!“ Und – hast du nicht gesehen! – fuhr er dem Mond quer über die Nase. Da wurde dieser vor Zorn ganz braun im Gesicht. „Pfui!“ rief er und löschte seine Laterne aus, und auch alle Sterne machten die Augen zu. Im ganzen wurde es dunkel. „Leuchte, alter Mond, leuchte!“ schrie Häwelmann.
Aber der Mond war nirgends zu sehen. Jetzt fürchtete sich der kleine Häwelmann sehr, weil er so allein war. Er nahm seine Hemdzipfelchen und blies die Backen auf. Und dann fuhr er kreuz und quer durch den Himmel, denn er wusste weder aus noch ein.
Endlich guckte unten, ganz unten am Himmelsrand ein rotes, rundes Gesicht zu ihm herauf. Da meinte der kleine Häwelmann, der Mond sei wieder aufgegangen. ,,Leuchte alter Mond. leuchte!“ rief er. Dann blies er wieder seine Backen auf und fuhr geradewegs auf das Gesicht zu. Es war aber die Sonne, die gerade aus dem Meer aufstieg. „Junge“, rief sie und sah ihn mit ihren glühenden Augen ins Gesicht. „Was machst du hier im Himmel?“ Und- eins, zwei, drei! – nahm sie den kleinen Häwelmann und warf ihn mitten in das große Wasser. Und dann?
Ja, weißt du denn nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!

Dienstag, 13. Dezember 2005

Schneeflocke

Traurig schau ich zum Fenster hinaus,
Soviel Stress umgibt mich, ich halt das nicht aus.
Nur selten findet man in einem Gesicht noch ein Lachen,
Jeder ist beschäftigt mit seinen eigenen Sachen.
Der Alltag, er wirkt so trist und so leer
Und das Leben erscheint manchen doppelt so schwer.
Es fehlt die Wärme und die Helligkeit am Tag,
das ist das, was der Mensch am Sommer so mag.
Doch eine Kleinigkeit bringt Licht in die Welt:
Es ist die Schneeflocke, die vom Himmel fällt.

Dienstag, 6. Dezember 2005

Augenblick

Die alte Frau blickte in den Spiegel. Sie sah die Spuren, die das Leben in ihrem Gesicht hinterlassen hatte. Sie wendete sich zum Fenster und blickte auf die grauen Plattenbauten, deren Anblick sie seit Jahrzehnten ausgeliefert war. Viel war passiert. Besonders der Krieg hatte sie gezeichnet. Sie war alleine mit ihren Kindern, denn ihr Mann war Opfer dieses grausamen Krieges. Jeden Tag musste sie für ihre Kinder da sein und für sie sorgen. Ihr Tag bestand darin, das Haus morgens um 5 zur Arbeit zu verlassen und spät abends ihren Kindern das erarbeitete Essen zuzubereiten. Es gab keinen Tag, der nicht geplant und durchorganisiert war. Nie hatte sie an sich gedacht.
Und nun lag da dieser Brief. Ihr Cousin, von dem sie seit Jahren nichts gehört hatte, lud sie zu einer fernen Reise nach Spanien ein. Sollte sie einmal in ihrem Leben an sich denken?
…sie saß am Strand und hielt ihre Füße in das warme Mittelmeer. Ihre Hände grub sie in den Sand und starrte in den Sonnenuntergang. So etwas Schönes hatte sie noch nie gesehen und gefühlt. Es gab kein gestern und kein morgen… es gab nur diesen einen Augenblick

Montag, 5. Dezember 2005

Denken und Freundschaft

Jeden Tag trifft man neue Leute, sieht neue Gesichter, und manche lernt man besser kennen. Aber meist erreichen sie nie das, was man schon hat - Freunde. Man hat viele Bekannte, aber nur wenig wahre Freunde. Man sieht sie nicht jeden Tag oder telefoniert mit ihnen, und doch weiß man, dass sie da sind. Es reicht, dass man an sie denkt, denn sie wissen, dass man es tut, und dass sie einem wichtig sind. Freundschaft erfordert keine Geschenke, sondern das aneinander Denken. Denn der Gedanke zählt!

Montag, 28. November 2005

Neugier

Gott sei Dank habe ich die U-Bahn noch bekommen. Endlich sitze ich. Um mich herum viele verschiedene Gesichter. Manche gucken freundlich und entspannt, leider nur die wenigsten. Die meisten schauen leider nachdenklich, verärgert oder vom Alltag geplagt drein. Hinter jedem Gesicht steckt eine andere Geschichte. Ich frage mich, warum die Frau, die mir gegenüber sitzt, betrübt zu Boden guckt und die ganze Zeit nervös an ihrer Tasche spielt. Vielleicht geht es ihr nicht gut, vielleicht ist ihr heute etwas Schlimmes widerfahren. Es wäre eigentlich eine Leichtigkeit, sie zu fragen, wie es ihr geht, was sie erlebt hat. Die Neugier ist groß, aber niemand würde es wagen, nachzufragen. Keiner würde dies tun, weil es wahrscheinlich negativ ausgelegt werden würde, und man nur die Antwort "Sei doch nicht so neugierig!" oder "Das geht dich nichts an!" erhalten würde.
Und selbst wenn,... Spätestens, wenn ich aus der U-Bahn ausgestiegen bin, ist diese Neugier auch vergangen.

Mittwoch, 16. November 2005

Kurzgeschichte zur Vorlesung vom 15.11.'05

Wahrheit

Finsternis. Dunkelheit umgibt mich. Dunstige Schwaden wabern um mich herum. Blindheit. Wenn ich erkennen kann, durchbreche ich den Schleier, der mich umgibt. Es wird Licht. Erkenntnis erfüllt mich. Ich sehe klar.

Woran bin ich? Spekulationen. Sehe in Augen, die mich nicht angucken können. Sprich mit mir. Sag nicht nur, "ich weiß es nicht". Woran bin ich? Letztendlich kommt es doch alles ans Tageslicht. Die dunkle Gasse hat ein Ende. Die Klarheit beruhigt.

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